Beiträge von Corvina

🕕🐓 6:00 Uhr am Morgen - Ein neuer Tag bricht an
Die ersten Sonnenstrahlen durchbrechen den Horizont und ein neuer Tag in Eposia beginnt. Alle Charaktere erwachen in der Taverne ihren letzten Aufenthaltsorts oder dort, wo sie die Nacht verbracht haben. Es ist ein perfekter Zeitpunkt, um neue Abenteuer zu planen oder begonnene Aufgaben fortzusetzen.

    Hey,

    ich hätte ein neuen Thread für das Königreich. Eine verfallene Burg für zB Vampire zum schlafen oder auch geheime Pläne zu schmieden.

    Es könnte eine Burg eines ehemaligen Lordes sein, welcher dort eventuell noch herumspucken könnte. Zudem könnte das Gelände gut für Kräuter, Beeren ect sein.

    Die Lage stelle ich mir mitten in einem Wald vor. Die Burg an sich ist von den langen leerstehenden Jahren ziemlich heruntergekommen. Sprich: Kaputtes Gemäuer, Fenster, Türen. Hinter der Burg könnte ja auch noch ein kleiner See sein. Das wäre dann wieder etwas, wovon Nymphen und Feen etwas hätten.

    Gruß Ness

    Corvina saß im Schatten vor der Taverne „Goldene Locke“, die Dunkelheit umhüllte sie wie ein schwerer Mantel. Ihre Augen funkelten vor Wut und Frustration, und ihr Atem ging stoßweise. Der Blutdurst nagte unaufhörlich an ihr, ein brennender Hunger, der sich nicht so leicht stillen ließ.

    Der Gespräch mit Pater Benedict hatte sie zutiefst enttäuscht. Seine Weigerung, ihr zu helfen, war wie ein Schlag ins Gesicht gewesen. Und jetzt auch noch Gertrudes Unfähigkeit, sie mit Tierblut zu versorgen. Alles schien sich gegen sie zu verschwören, und der Drang nach Blut wurde immer stärker, eine unaufhaltsame Macht, die sie an den Rand der Verzweiflung trieb.

    Sie zog die Knie an die Brust und vergrub das Gesicht in den Händen, während sie fieberhaft nach einer Lösung suchte. Ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander, ein Sturm aus Zorn, Verzweiflung und Hunger. Sie wusste, dass sie nicht einfach aufgeben konnte, aber die Aussicht, wieder Menschenblut trinken zu müssen, ekelte sie an. Sie wollte kein Monster sein, aber der Durst machte es schwer, klar zu denken.

    Die Geräusche der Taverne drangen gedämpft zu ihr heraus. Lachen und fröhliches Plaudern, das Licht, das aus den Fenstern fiel, warf schwache Schatten auf das Pflaster. Corvina fühlte sich wie eine Fremde in dieser Welt der Lebenden, eine Außenseiterin, gefangen zwischen ihrem alten Leben und dem Fluch, der sie nun definierte.

    Corvina stieß die Tür der Taverne „Goldene Locke“ mit einem lauten Krachen auf, was einige der Gäste dazu brachte, überrascht aufzuschauen. Ihre Stimmung war düster, eine dunkle Wolke der Frustration und des Zorns, die sie umgab. Das schlechte Gespräch mit Pater Benedict hatte ihre Laune auf einen Tiefpunkt gebracht, und sie war entschlossen, ihren Frust irgendwie zu lindern.

    Die warme, einladende Atmosphäre der Taverne, erfüllt von fröhlichem Gelächter und dem Klingen von Bechern, prallte wirkungslos an ihr ab. Corvina bewegte sich mit der Anmut einer Raubkatze durch die Menge, ihre Schritte fest und zielgerichtet. Die anderen Gäste machten unbewusst Platz für sie, spürten die Bedrohung, die von ihr ausging.

    Ihre Augen suchten den Raum ab, bis sie Gertrude in einer Ecke entdeckte, halb verborgen im Schatten. Corvina bahnte sich einen Weg zu ihr, ihre dunkle Miene und die Spannung in ihren Bewegungen ließen keinen Zweifel daran, dass sie nicht in der Stimmung für Smalltalk war.

    Gertrude, die aufmerksame und scharfäugige Informationshändlerin, hob den Blick, als Corvina näher kam. „Corvina,“ begrüßte sie sie, ihre Stimme ruhig, aber wachsam. „Was führt dich hierher?“

    Corvina ließ sich auf den Stuhl gegenüber von Gertrude fallen, ihre Augen blitzten vor Frustration. „Ich brauche Tierblut, Gertrude. Sofort.“

    Gertrude hob eine Augenbraue und lehnte sich zurück. „Tierblut? Das ist ungewöhnlich für dich, Corvina. Du weißt, dass ich normalerweise kein Blut vorrätig habe, schon gar kein Tierblut.“

    Corvina knirschte mit den Zähnen, ihre Finger trommelten ungeduldig auf den Tisch. „Das Gespräch mit Pater Benedict war ein Desaster. Ich brauche etwas, um den Blutdurst zu stillen, ohne...“ Sie unterbrach sich, biss sich auf die Lippe. „Ohne eine Szene zu machen.“

    Gertrude musterte sie einen Moment lang, dann schüttelte sie den Kopf. „Es tut mir leid, Corvina, aber ich habe kein Tierblut. Das ist schwer zu beschaffen, besonders in einer Stadt wie dieser.“

    Corvina schlug mit der Faust auf den Tisch, was einige Gäste in der Nähe zusammenzucken ließ. „Verdammt, Gertrude! Ich brauche es. Ich kann diesen Fluch nicht länger ertragen.“

    Gertrude blieb ruhig, ihre Stimme war sanft, aber fest. „Ich verstehe deinen Frust, aber ich kann dir nicht helfen, wenn ich nichts habe. Vielleicht solltest du dich anderswo umsehen. Es gibt Händler, die sich auf solche Dinge spezialisiert haben.“

    Corvina schloss die Augen und atmete tief durch, versuchte, ihre aufgewühlten Gefühle zu beruhigen. „Gut. Aber das bedeutet, ich werde auf Menschenblut zurückgreifen müssen. Das wollte ich vermeiden.“

    Gertrude seufzte und lehnte sich vor, ihre Augen voller Mitgefühl. „Ich wünsche dir, dass du einen Weg findest, Corvina. Aber bitte, sei vorsichtig. Deine Wut und dein Durst dürfen dich nicht beherrschen.“

    Corvina stand auf, ihre Bewegungen immer noch angespannt. „Danke, Gertrude. Ich werde sehen, was ich tun kann.“ Mit diesen Worten verließ sie die Taverne, ihre Frustration und ihr Durst wie eine schwere Last auf ihren Schultern, während sie in die dunkle Nacht hinausging, entschlossen, eine Lösung zu finden.

    Corvina trat aus den Schatten, ihre Präsenz eindrucksvoll und unheimlich zugleich. Pater Benedict zuckte zusammen, als er sie erkannte, aber er hielt ihrem Blick stand. Seine Augen waren ruhig, aber wachsam, als sie sich ihm näherte.

    „Pater Benedict,“ begann Corvina, ihre Stimme ein leises, eindringliches Flüstern, das dennoch die Stille der Kathedrale durchbrach. „Ich brauche Antworten.“

    Der Pater schaute sie an, seine Gesichtszüge blieben unbewegt. „Was wollt Ihr, Corvina?“

    „Gibt es eine Möglichkeit für mich, wieder sterblich zu werden?“ fragte sie direkt, ihre Augen suchten in seinen nach einem Zeichen von Wissen oder Mitgefühl.

    Pater Benedicts Gesicht verhärtete sich. „Ich kann Euch nicht helfen,“ antwortete er ruhig, aber bestimmt.

    „Ihr wisst etwas,“ beharrte Corvina, ihre Stimme schneidend. „Etwas, das mir den Weg zurück in die Sterblichkeit weisen könnte. Ich spüre es.“

    Der Pater verschränkte die Arme vor seiner Brust und blieb stumm, seine Augen funkelten misstrauisch. „Warum sollte ich Euch trauen? Ihr seid eine Kreatur der Nacht, eine Bedrohung für die Menschen, die ich schützen muss.“

    Corvina trat näher, ihre Augen blitzten vor Wut. „Ich will kein Monster mehr sein. Der Blutdurst zerfrisst mich von innen. Ich sehne mich nach der Hoffnung, nach dem Licht, das ich verloren habe. Bitte, Pater Benedict, sagt mir, was Ihr wisst.“

    „Und was, wenn ich es täte?“ fragte er scharf. „Was garantiert mir, dass Ihr diese Macht nicht missbraucht?“

    Corvinas Geduld war am Ende. Ihre Stimme wurde kalt und bedrohlich. „Ihr versteht nicht, Pater. Ich habe keine Zeit für Eure Zweifel. Mitternacht naht, und wenn Ihr mir nicht helft, werde ich gezwungen sein, drastische Maßnahmen zu ergreifen.“

    Pater Benedicts Augen verengten sich. „Das klingt nach einer Drohung.“

    „Es ist mehr als das,“ zischte Corvina. „Es ist eine Tatsache. Ich will wieder Hoffnung im Leben spüren, aber Ihr haltet den Schlüssel zu meiner Erlösung in euren Händen. Wenn Ihr mir nicht helft, werde ich tun, was nötig ist, um die Informationen zu bekommen.“

    Der Pater hob das Kinn, seine Augen funkelten vor Trotz. „Ich werde Euch nicht helfen, Corvina. Ihr könnt mir drohen, aber ich werde meine Gemeinde und die Geheimnisse, die ich bewahre, schützen.“

    Corvinas Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, ihr Blutdurst und ihre Wut verschmolzen zu einer gefährlichen Entschlossenheit. „Ihr habt bis Mitternacht Zeit, es euch anders zu überlegen. Danach wird es keine Gnade mehr geben, Pater Benedict.“

    Mit diesen Worten drehte sie sich abrupt um und verschwand wieder in den Schatten, ihre Schritte lautlos, aber ihre Präsenz hinterließ eine eisige Kälte. Pater Benedict blieb stehen, seine Gedanken rasten, während die Zeit unaufhaltsam Richtung Mitternacht tickte.

    Corvina verlässt die Kathedrale.

    Corvina bewegte sich mit einer fast übernatürlichen Eleganz durch die nächtlichen Straßen der Stadt. Die Dunkelheit war ihr Verbündeter, die Schatten umarmten sie und ließen sie mit der Umgebung verschmelzen. Die alte Kathedrale war ihr Ziel, ein imposantes Bauwerk, das sich gegen den sternenklaren Himmel abhob. Ihre Silhouette war eine Mischung aus gotischer Pracht und düsterer Erhabenheit, die perfekt zu Corvinas finsterer Aura passte.

    Als sie näher kam, konnte sie die Geräusche des Festes hören, das in vollem Gange war. Musik und Gelächter hallten durch die Straßen, die Fenster der Kathedrale leuchteten warm und einladend. Bunte Fahnen und Laternen schmückten den Vorplatz, und die Menschen, die sich versammelt hatten, waren in fröhlicher Stimmung. Corvina blieb einen Moment im Schatten stehen und beobachtete die Szenerie. Die Fröhlichkeit und Unbekümmertheit der Feiernden bildeten einen scharfen Kontrast zu der düsteren Entschlossenheit, die sie antrieb.

    Sie schritt weiter, ihre Schritte leicht und lautlos auf dem Kopfsteinpflaster. Die Menschen um sie herum bemerkten sie kaum, abgelenkt von den Feierlichkeiten und dem Trubel. Corvina nutzte die Menge als Deckung, bewegte sich geschmeidig durch die Menschenmassen, bis sie den Eingang der Kathedrale erreichte.

    Im Inneren der Kathedrale war die Atmosphäre eine Mischung aus Heiligkeit und weltlicher Freude. Kerzen flackerten in kunstvoll verzierten Haltern, das warme Licht tanzte über die alten Steinwände und die farbenfrohen Glasfenster. Der Duft von Weihrauch mischte sich mit dem von frischen Blumen, die den Altar schmückten. Corvina ließ ihren Blick durch das majestätische Innere schweifen, ihre Augen suchten nach Pater Benedict.

    Sie entdeckte ihn schließlich in einer Ecke, umgeben von einer kleinen Gruppe von Gläubigen. Der Pater, in seiner schlichten, aber würdevollen Robe, sprach ruhig und freundlich mit den Menschen, seine Präsenz strahlte Ruhe und Autorität aus. Corvina fühlte, wie der vertraute Hass in ihr aufstieg. Pater Benedict war ein Schlüssel zu ihrer Rache, ein Puzzleteil in ihrem sorgfältig geplanten Spiel.

    Sie wartete geduldig, ihre Augen fixierten den Pater, bis er seine Gespräche beendet hatte und sich in eine ruhigere Ecke der Kathedrale zurückzog. Corvina nutzte die Gelegenheit, folgte ihm lautlos und trat aus den Schatten, als er allein war.

    "Pater Benedict," sagte sie, ihre Stimme ein leises Flüstern, das dennoch durch die Stille der Kathedrale hallte. Der Pater drehte sich um, und für einen Moment spiegelten sich Überraschung und Erkennen in seinen Augen.

    Corvina trat näher, ihre Präsenz sowohl faszinierend als auch beängstigend. Die Kerzen warfen flackernde Schatten auf ihr Gesicht, die Entschlossenheit in ihren Augen brannte heller als das Licht um sie herum. Die Nacht war ihr Verbündeter, und die Kathedrale, so heilig sie auch sein mochte, würde kein Schutz vor ihrer Rache bieten.

    Corvina schlich durch die dunklen, kalten Gänge des steinernen Gebäudes, ihre Schritte lautlos auf dem kühlen Boden. Die dicken Wände schienen die Erinnerungen vergangener Jahrhunderte zu bewahren, und ein Hauch von Feuchtigkeit und Verfall lag in der Luft. Endlich erreichte sie die massive Holztür, die zum Außenbereich führte. Mit einem leisen Knarren öffnete sie die Tür und trat hinaus in die Nacht.

    Die frische, klare Nachtluft umfing sie sofort. Der Mond stand hoch am Himmel, seine silbernen Strahlen tauchten die Landschaft in ein ätherisches Licht. Die Sterne funkelten wie Diamanten, und die Dunkelheit wirkte wie ein beruhigender Mantel, der sich um sie legte. Corvina atmete tief ein, spürte die kühle Luft in ihren Lungen und lauschte den leisen Geräuschen der Nacht – das Rascheln der Blätter, das entfernte Rufen einer Eule.

    Sie bewegte sich lautlos über den steinigen Pfad, ihre Bewegungen elegant und anmutig. Die Schatten der Bäume umspielten ihre Gestalt, als ob sie Teil der Nacht selbst wäre. Corvina schloss kurz die Augen, ließ die Ruhe der Nacht auf sich wirken und genoss den Frieden, den sie in diesem Moment fand.

    Doch trotz der Schönheit der Nacht war da dieses nagende Gefühl, das sie nicht abschütteln konnte. Der Blutdurst. Ein ständiger Begleiter, ein quälendes Verlangen, das tief in ihr brannte. Corvina öffnete die Augen, und ihr Ausdruck verfinsterte sich. Sie hasste diesen Teil von sich, hasste das Monster, das in ihr lauerte und immer wieder seine Kontrolle über sie beanspruchte.

    Dann waren da noch die Gedanken an Rache. Eine brennende Entschlossenheit, die sie vorwärts trieb. Ihre Feinde würden für das bezahlen, was sie ihr angetan hatten. Jeder Schritt, den sie in der Dunkelheit machte, brachte sie ihrem Ziel näher. Ihre Rachepläne waren ebenso tief in ihr verwurzelt wie der Blutdurst, und manchmal schienen die beiden Empfindungen untrennbar miteinander verbunden zu sein.

    Sie erinnerte sich an die Gesichter ihrer Feinde, an die Qualen, die sie durchmachen musste. Der Gedanke an ihre Rache gab ihr Kraft, aber er verstärkte auch den Blutdurst. Es war ein ständiger Kampf, ein Balanceakt zwischen der Sehnsucht nach Frieden und dem Drang, ihre Feinde zu vernichten.

    Corvina setzte ihren Weg fort, entschlossen, ihren Durst zu kontrollieren und ihre Rache sorgfältig zu planen. Die Nacht war ihr Reich, aber sie würde sich nicht von dem Verlangen beherrschen lassen. Sie blickte zum Mond, dessen kaltes Licht ihr Gesicht erhellte, und versprach sich selbst, dass sie stark bleiben würde. Sie würde die Dunkelheit genießen, ohne sich ihr ganz zu ergeben.

    Während sie weiter durch die Nacht wanderte, spürte Corvina, wie die Ruhe der Natur ihr einen Hauch von Frieden brachte. Doch der Blutdurst und die Rache blieben, unwillkommene Begleiter in der Stille. Und so ging sie weiter, die Schönheit der Nacht genießend, aber immer im Kampf mit dem Monster in ihrem Inneren und dem brennenden Wunsch nach Vergeltung.

    Corvina verlässt den Festplatz.

    Corvina löste sich langsam aus dem Schatten des Dachgewölbes. Die Sonnenstrahlen, die noch durch die Ritzen drangen, zwangen sie zu vorsichtigen Bewegungen. Ihr blasses Gesicht war von einem leichten Schweißfilm bedeckt, obwohl die Kühle des Abends bereits spürbar war. Sie glitt nahezu lautlos über die alten Holzdielen, ihre Schritte kaum hörbar, selbst für ein geübtes Ohr.

    Sie schob eine schwere, knarrende Tür auf und betrat den steinernen Flur, der sich kühl und dunkel vor ihr erstreckte. Die massiven Wände aus grobem Stein strahlten eine uralte Beständigkeit aus, und der muffige Geruch von Feuchtigkeit und Alter umhüllte sie. Corvina ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen, ein dumpfes Geräusch, das im Flur widerhallte.

    Im Flur war es dunkel genug, um sich sicher zu fühlen, und sie lehnte sich gegen die kalten Steinwände. Ihre Augen waren auf das verblassende Licht gerichtet, das durch die kleinen, vergitterten Fenster fiel. Sie konnte fühlen, wie die Sonne langsam unterging, Minute um Minute, und mit jedem Augenblick wurde ihre Kraft größer.

    Doch da war auch der Blutdurst. Ein nagender, quälender Hunger, der sie von innen heraus verzehrte. Corvina schloss die Augen und ballte die Hände zu Fäusten. Sie hasste diesen Durst, dieses unbändige Verlangen nach Blut. Es war eine ständige Erinnerung an das Monster, das in ihr lebte, an den Teil von ihr, den sie verabscheute.

    Sie atmete tief durch, versuchte, den Hunger zu verdrängen. Sie wusste, dass sie ihn nicht vollständig unterdrücken konnte, aber sie würde ihn kontrollieren. Sie musste. Der Durst war ein Teil von ihr, aber er würde nicht über sie herrschen.

    Als die letzten Sonnenstrahlen hinter dem Horizont verschwanden, öffnete Corvina langsam die Augen. Die Dunkelheit umhüllte sie nun fast vollständig, und sie spürte die vertraute Kraft, die mit der Nacht kam. Sie richtete sich auf, ihre Bewegungen nun fließend und geschmeidig.

    Corvina war bereit. Der Blutdurst war da, stark und unbarmherzig, aber sie würde ihn beherrschen. Sie würde ihre Rache planen und ausführen, ohne sich dem Monster in ihr völlig hinzugeben. Mit einem letzten Blick auf den dunklen Flur vor sich, machte sie sich lautlos auf den Weg, ihre Gedanken klar und zielgerichtet, ihre Sinne geschärft.

    Corvina beobachtete weiterhin mit wachsamen Augen, wie die platinblonde Dame mit fester Hand die Zügel des Pferdes ergriff. Ihre ruhige und entschlossene Haltung schien das Tier endgültig zu beruhigen. Mit einer geschickten Bewegung zog die Frau einen Brief aus der Satteltasche und reichte ihn der dunkelhaarigen jungen Dame neben ihr. Diese betrachtete den Brief aufmerksam, öffnete ihn jedoch nicht. Es schien, als warteten sie auf etwas oder jemanden.

    Kurz darauf näherten sich drei weitere Personen der kleinen Gruppe. Corvina konnte sehen, dass es sich um einen Mann und zwei weitere Frauen handelte. Die Neuankömmlinge traten mit schnellen Schritten näher, offensichtlich vertraut zwei von ihnen den beiden jungen Damen und dem südländischen Mann. Ein kurzer Austausch von Blicken und ein Nicken bestätigten, dass sie alle Teil desselben Vorhabens waren.

    In Corvinas Augen blitzte etwas Dunkles auf. Ihre Lippen verzogen sich zu einem gefährlichen Lächeln, als sie ihre Rachepläne schmiedete. Diese Gruppe hatte nicht nur das Pferd beruhigt, sondern schien auch eine wichtige Botschaft zu besitzen. Was immer in dem Brief stand, es musste von erheblicher Bedeutung sein.

    Langsam zog sie sich weiter in die Schatten des Dachgewölbes zurück, ihre Gedanken rasten. Sie würde ihre Zeit abwarten, genau den richtigen Moment wählen, um zuzuschlagen. Die Sonne würde bald untergehen, und die Nacht würde ihr die perfekte Gelegenheit bieten, ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Corvina war entschlossen, ihre Rache zu nehmen – schnell, lautlos und effektiv.

    Während die Gruppe unten sich auf das nächste Vorgehen vorbereitete, spürte Corvina, wie die Vorfreude auf das, was kommen würde, in ihr wuchs. Ihr Herz schlug schneller, und ihre Sinne schärften sich. Die Jagd würde bald beginnen, und die Nacht würde ihre Verbündete sein. Sie würde dafür sorgen, dass keiner von ihnen diesen Fehler ungestraft ließ.

    Sie lehnte sich lässig gegen einen der alten Balken, das kalte Holz eine willkommene Abwechslung zur Hitze des Tages. Ihre Augen funkelten vor Belustigung, als sie die Szene unten beobachtete: Ein südländischer Mann, vielleicht ein Händler oder Schausteller, kämpfte verzweifelt mit einem prächtigen, doch aufgebrachten Pferd. Das Tier tänzelte nervös, die Ohren flach angelegt und die Augen weit aufgerissen.

    Zwei junge Damen, offenbar nicht vertraut mit der Wildheit des Pferdes, versuchten dem Mann zu helfen, aber ihre Bemühungen schienen das Tier nur noch mehr zu beunruhigen. Sie riefen beruhigende Worte und streckten zögernd die Hände aus, doch das Pferd war zu nervös, um ihre Gesten zu verstehen.

    Corvina konnte ihr Lachen nicht länger unterdrücken. Es war ein leises, melodisches Kichern, das in der Stille des Dachbodens widerhallte. Sie genoss das Chaos und die Unbeholfenheit der Menschen, die sich unterhalb ihres sicheren Verstecks abspielten. Ihr scharfer Blick verfolgte jede Bewegung, während ihre Lippen ein wissendes Lächeln formten. Der Kontrast zwischen ihrer eigenen Ruhe und dem Treiben auf dem Festplatz amüsierte sie zutiefst.

    Die Damen, nun etwas mutiger, versuchten, das Pferd von den Seiten her zu beruhigen. Die Szene nahm eine fast komische Wendung an, und Corvinas Lachen wurde einen Moment lang lauter.

    Im Schutz des Dachgewölbes fühlte sich Corvina sicher und überlegen, eine stille Beobachterin des menschlichen Treibens, die in ihrer dunklen Ecke der Sonne und der Welt da unten überlegen war.

    Corvina bleibt im Schatten des Dachgewölbes verborgen, während sie die beiden wachsamen Waldelfen am Brunnen beobachtet. Die Nachmittagssonne taucht den Platz in warmes Licht, während Corvina in der Dunkelheit verharrt, ihr Blick voller düsterer Gedanken.

    Ihr Herz ist erfüllt von Bitterkeit und Einsamkeit, während sie die Waldelfen betrachtet. Ein Gefühl der Verachtung gegenüber ihrer eigenen Isolation durchdringt sie, und sie spürt den brennenden Wunsch nach Rache gegen die Welt, die sie verstoßen hat.

    Während die Waldelfen weiterhin wachsam die Umgebung überwachen, bleibt Corvina im Schatten zurück, ihre dunklen Gedanken ihr einziger Begleiter. Ein kaltes Lächeln huscht über ihre Lippen, während sie ihre düsteren Pläne schmiedet und darauf wartet, den Moment der Rache zu ergreifen.

    In ihrem Versteck sinnt sie über Möglichkeiten nach, wie sie die Waldelfen manipulieren und für ihre eigenen Zwecke nutzen kann. Ihre Gedanken sind von Rache und Verachtung erfüllt, und sie plant, ihre Macht zu festigen, indem sie die unschuldigen Wesen der Umgebung für ihre dunklen Absichten benutzt.

    Corvina hatte sich kurz vor dem Morgengrauen in ein verlassenes Dachgewölbe zurückgezogen. Die kalten Steinmauern boten ihr Schutz vor den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne, während sie in der Dunkelheit auf den sich nähernden Tag wartete.

    Jetzt, da die Sonne ihren Weg über den Himmel gefunden hat und schon der Mittag angebrochen ist, verharrt Corvina im Schatten des Dachgewölbes. Von hier aus beobachtet sie, wie ein Südländer und eine junge Frau sich auf den prächtigen Brunnen des Platzes setzen, der von der Morgensonne erleuchtet wird.

    Ihr Blick ruht auf den beiden Gestalten, während sie in der warmen Morgensonne verweilen. Der Mann und die Frau scheinen in ihrer eigenen Welt zu sein, umgeben von der munteren Atmosphäre des Platzes.

    Corvina verschmilzt mit den Schatten des Dachgewölbes, ihre Augen auf die Beiden gerichtet, während sie in der mittäglichen treiben verweilen. Ein Hauch von Neid und Einsamkeit durchdringt ihre Gedanken, während sie den beiden aus der Ferne zusieht, ein stummer Zeuge ihrer eigenen Isolation.

    Die Taverne "Goldene Locke" schwindet hinter Corvina, als sie entschlossen durch die schweigenden Straßen von Eposia schreitet. Die Nacht liegt wie ein schwerer Vorhang über der Stadt, während sie sich dem verlassenen Festplatz nähert, der im Schein des Mondes still und düster wirkt.

    Die Geräusche der Menschenmassen sind längst verstummt, und Corvina spürt die Einsamkeit des Platzes, als sie zwischen den verlassenen Buden hindurchgeht. Doch ihr Durst nach Blut ist unersättlich, und sie sucht verzweifelt nach einem Opfer, das ihren Hunger stillen kann.

    Endlich findet sie, wonach sie gesucht hat: Eine einsame Gestalt, die am Rande des Platzes steht, einsam und verletzlich. Ein listiges Lächeln breitet sich auf Corvinas Lippen aus, als sie sich ihrem Opfer nähert, ihre Augen glühend vor Verlangen.

    In einem Augenblick der Gier stürzt sie sich auf ihn, ihre Zähne gleiten mühelos in sein Fleisch, und ein süßer Strom von Leben fließt in ihren Mund. Sie trinkt gierig, ihr Verlangen nach Blut unersättlich, während ihr Opfer in einem Zustand der Ekstase und des Entsetzens verharrt.

    Doch ihre Befriedigung währt nur einen Augenblick, bevor ein Gefühl der Reue und der Scham sie übermannt. Sie tastete an seinem Hals und spürte noch ein Puls. Mit einem letzten Blick auf ihr Opfer, das reglos am Boden liegt, flieht Corvina in die Dunkelheit des Waldes, auf der Suche nach Vergessenheit in den Schatten der Nacht.

    Mit einem düsteren Lächeln auf den Lippen mache ich mich auf den Weg zu Pater Benedict. Meine Schritte sind leicht, doch die Spannung in der Luft ist greifbar, als ich mich ihm nähere. Sein Blick trifft meinen, und ich spüre die Hitze seines Misstrauens, als er mich erwartungsvoll betrachtet.

    "Ein ungewöhnlicher Ort für einen Mann deines Glaubens, Pater", meine Stimme ist ruhig, doch der Unterton ist durchdrungen von einer finsteren Melodie. Ich beuge mich leicht vor, um ihm ins Gesicht zu sehen, und mein Lächeln vertieft sich zu einem düsteren Grinsen.

    "Ich hoffe, du fühlst dich nicht unwohl in meiner Gegenwart", fahre ich fort, meine Worte wie ein sanftes Flüstern in der Stille der Nacht. Ein Hauch von Amüsement liegt in meiner Stimme, während ich die Spannung zwischen uns genieße und die Macht meines dunklen Charakters spüre.

    Pater Benedict zögert einen Moment, bevor er antwortet, sein Blick fest auf meinen gerichtet. "Ich bin hier, um die Gläubigen zu beschützen", erwidert er schließlich, seine Stimme fest und entschlossen. "Und ich werde alles tun, um sie vor den dunklen Mächten zu bewahren."

    Ein leises Lachen entfährt mir, ein kaltes, bitteres Lachen, das die Luft zwischen uns durchdringt. "Dann solltest du dich vielleicht besser von mir fernhalten, Pater", meine Worte sind eine Warnung, verpackt in einem düsteren Versprechen. "Denn ich bin eine dunkle Macht, die du nicht unterschätzen solltest."

    Mit diesen Worten lasse ich Pater Benedict mit der Taverne zurück, sein Misstrauen wie ein Schatten über mir, während ich mich zurückziehe und in die Dunkelheit der Nacht eintauche.

    In der Nacht, wenn die Schatten sich verdichten und die Dunkelheit wie ein undurchdringlicher Schleier über die Welt fällt, betrete ich die Taverne "Goldene Locke". Ein eisiger Hauch folgt mir, als ich durch die Tür trete, und die Atmosphäre im Raum wird spürbar gespannter. Die Blicke der Anwesenden weichen meinem Blick aus, als ich mit einer düsteren Eleganz durch den Raum schreite.

    Mein Blick gleitet ruhig über die Gestalten, während ich die Taverne durchquere. Meine Sinne sind geschärft, und ich spüre die Anwesenheit des Priesters am Ende der Bar, noch bevor ich ihn sehe. Sein Misstrauen ist wie ein scharfer Stich in meiner Brust, während ich mich nähre, und ich kann die Spannung zwischen uns förmlich spüren.

    Als ich mich ihm nähere, wird die Stille zwischen uns beinahe erdrückend. Ich kann das Kribbeln seiner Angst spüren, als er mich misstrauisch beobachtet, seine Hand instinktiv nach dem Kreuz um seinen Hals greift. Er erkennt das Böse in mir, auch wenn er meine Geschichte nicht kennt, und sein Misstrauen ist tief verwurzelt.

    Wir setzen uns an entgegengesetzte Enden eines Tisches, und unsere Blicke treffen sich nur flüchtig, bevor wir uns abwenden. Die Stille zwischen uns ist unbehaglich, durchdrungen von einer unausgesprochenen Feindseligkeit, die zwischen unseren Welten liegt.

    Während die Nacht voranschreitet und die Taverne mit Leben erfüllt wird, bleibt die Begegnung zwischen dem Priester und mir von einer düsteren Atmosphäre umgeben. Obwohl er mich nicht kennt, spürt er instinktiv, dass ich eine Bedrohung darstelle, eine finstere Präsenz inmitten des Lichts.

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    1. Was zu esse/ Trinken bestellen und nicht anrühren

    2. Benedict beobachten und aus der Taverne folgen

    3. Mit Benedict reden

    4. Mit Gertrude reden

    Ein 4-seitiger Würfel wurde 1-mal geworfen: 3
    Die Augensumme ist 3.