Beiträge von LacieMelody

18:00 Uhr am Abend - Dämmerung in Eposia
Die Dämmerung setzt ein. Lampen und Fackeln erleuchten die Straßen und Tavernen. Es ist die Zeit der Geschichtenerzähler und der Zusammenkünfte. Planungen für die Nacht oder Abschluss der Tagesgeschäfte stehen an.

    ~ Jill Freespirit ~

    Ich war so sehr in Gedanken, dass ich mich leicht erschreckte, als die Wirtin die Schüssel vor mir auf den Tisch stellte.

    "Vielen Dank," sagte ich lächelnd. Die Hühnersuppe duftete sehr lecker und ich musste mich zusammenreißen, mich nicht gleich draufzustürzen. Ich wartete darauf, dass die Wirtin wegging, doch stattdessen lehnte sie sich weiter vor. Nervös senkte ich den Blick. Als sie sich vorstellte nickte ich kurz und antwortete: "Mein Name ist Jill äh..." Ich stockte kurz, es war vermutlich besser, ihr nicht meinen richtigen Namen zu nennen. "Freespirit. Ich bin Jill Freespirit. Freut mich."

    ~ Jill Freespirit ~

    Mit schnellen Schritten betrat ich die "Goldene Glocke" und schloss die Tür hinter mir. Ich schaute mich um und sah, dass die meisten Menschen mich nicht mal kommen gesehen haben und sich weiterhin fröhlich weiterunterhielten. Erleichtert atmete ich aus und begann, mich zu entspannen. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen und ich war froh, endlich halbwegs in Sicherheit zu sein. Zumindest musste ich diese Nacht nicht alleine in der Wildnis verbringen.

    Ich zog die Kapuze meines Umhangs tiefer in mein Gesicht und setzte mich an einen freien Platz. Ich war zwar nun in Sicherheit, doch die Wahrscheinlichkeit, dass meine Eltern Leute losgeschickt haben, um mich zu suchen, war hoch.

    "Willkommen in der 'Goldenen Glocke'," sagte plötzlich eine freundliche Frauenstimme neben mir. Ich schaute zu ihr hoch und sah eine Frau im Schürzenkleid, die mich anlächelte, "was kann ich für dich tun?"

    Erst jetzt merkte ich, wie hungrig ich eigentlich war. Ein Glück, dass ich einiges an Geld mitgenommen hatte.

    "Guten Abend," grüßte ich sie mit einem Lächeln zurück, "Ich hätte gerne ein Wasser und etwas zu essen. Wenn es nicht zu umständlich ist, am besten etwas mit Hühnchen."

    Die Tavernenbesitzerin nickte und notierte die Bestellung. "Ich kann dir unsere leckere Hühnersuppe empfehlen," sagte sie und als ich nickte, sprach sie weiter: "Sehr schön, dann werde ich dir das gleich bringen. Gibt es sonst noch etwas?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein, danke."

    Nachdem sie gegangen war, lehnte ich mich zurück und wartete auf meine Bestellung.